Montag, 13. Oktober 2014

Warum unsere Beziehungen nicht mehr funktionieren. Teil 1

Teil 1 Wir warten auf den Hauptgewinn

Die glückliche Langzeit-Beziehung scheint eine wertvolle Rarität geworden zu sein. Jedes Mal wenn jemand erzählt, dass er zehn Jahre oder länger mit seinem Partner zusammen ist, erntet er Applaus und Bewunderung. Und irgendwie zurecht- finde ich!!!
Es erinnert mich immer an die Menschen die erzählen, dass sie viele Kilos abgenommen haben. Auch die ernten automatisch Applaus.  Warum eigentlich?

Weil man weiß, dass diese Menschen dafür etwas auf sich genommen haben. Arbeit, Schweiß, innere Kämpfe. Sie haben Durchhaltevermögen gezeigt und nicht aufgegeben.
Ich glaube, dass es aus diesem Grund auch den Applaus für langjährige Beziehung gibt. Man hat auch etwas auf sich genommen, durchgehalten und so manches mitgetragen. Nur keiner will es zugeben. Es ist aus der Mode gekommen.
 Selbst die Menschen denen wir applaudieren,behaupten Stein und Bein, dass es nie Entbehrungen, bestimmte Verhaltensweisen oder Sonstiges gegeben habe. Es hätte einfach so funktioniert.
Kann  zutreffen. Glaube ich aber nicht! Fragt man genauer nach, erkennt man trotzdem ein Netz aus Kopromissen und Beziehungsarbeit und das ist auch gut so!

Glückliche, langjährige Beziehungen sind eine Rarität. Warum?

Glückliche Beziehungen werden in unserer Gesellschaft eher als ein Sechser im Lotto gehandelt. 
Wir vertrauen da auf das ganz große Glück. 

Den absolut passenden Partner ohne Fehler, Ecken und Kanten zu finden.  

Wenn wir nur lange genug mitspielen im Spiel um 1 aus 40 Millionen dann wird uns schon DER oder Die RICHTIGE  ereilen. 

Der Hauptgewinn. 

Unser Gegenstück. 

Unser wahr gewordener Traum. 

Der, der unser Leben endlich glücklich macht. Dann wird es keine Probleme mehr geben. 

Schließlich kennen wir das seit Kindertagen aus den Märchen. Hat der Prinz erstmal die Prinzessin gefunden, befreit, gerettet,  erlöst und wachgeküsst, gibt es keine Probleme mehr.
Die Welt ist bunt, schön und alles ist gut.

Und ja…manchmal da kommt auf einmal völlig unerwartet, ein Mensch daher und unsere Synapsen und Hormone melden zuverlässig: DER ist es. Dann nehmen wir alle unsere Erwartungen und stülpen sie über den armen Menschen und (er)warten.

Schließlich sollte sich jetzt doch bitte das ultimative Glücksgefühl einstellen und unsere Probleme verschwinden.  Funktioniert  nicht?

Ok, dann war es halt doch der Falsche. 

Männer sagen in diesem Fall meistens:
„Die Gefühle reichten einfach nicht aus. Sie war nicht die Eine.

Frauen sagen: „Er konnte mir einfach nicht geben was ich suchte.“

Was wir aber suchen, ist nicht bei einem Partner zu finden.
Was wir suchen ist in uns selbst. 

Ein Partner kommt nicht in ein dunkles Leben,macht das Licht an und alles ist gut. Ein Partner kommt, nimmt unsere Hand und geht mit uns durch das Dunkel oder er geht neben uns, wenn wir das Schöne in unserem Leben sehen und freut sich mit uns  an unserer Seite. Er ist nicht die Ursache für unser Glück sondern ein Multiplikator.

Wenn wir es von diesem Standpunkt aus sehen und uns klar machen, dass wir uns selber retten, erlösen und erwecken können, dann  erkennen wir, dass der Hauptgewinn die gemeinsame Zeit miteinander ist.

Und für meine Unkenrufer: Auch ein Hauptgewinn will klug angelegt sein ;-) Nicht wahr? ;-)

Bis zum zweiten Teil  – Warum unsere Beziehungen nicht funktionieren: Die Liebe regelt alles von alleine.

Eure

Michaela Röder


Beziehungscoach-Autorin-  in einer 14 Jährigen Beziehung und ja, manchmal hängen im Himmel voller Geigen auch Bratschen, Cellos und Bässe

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