Teil 1 Wir warten auf den Hauptgewinn
Die glückliche Langzeit-Beziehung scheint eine wertvolle Rarität
geworden zu sein. Jedes Mal wenn jemand erzählt, dass er zehn Jahre oder länger
mit seinem Partner zusammen ist, erntet er Applaus und Bewunderung. Und
irgendwie zurecht- finde ich!!!
Es erinnert mich immer an die Menschen die erzählen, dass
sie viele Kilos abgenommen haben. Auch die ernten automatisch Applaus. Warum eigentlich?
Weil man weiß, dass diese Menschen dafür etwas auf sich genommen
haben. Arbeit, Schweiß, innere Kämpfe. Sie haben Durchhaltevermögen gezeigt und
nicht aufgegeben.
Ich glaube, dass es aus diesem Grund auch den Applaus für
langjährige Beziehung gibt. Man hat auch etwas auf sich genommen, durchgehalten
und so manches mitgetragen. Nur keiner will es zugeben. Es ist aus der Mode
gekommen.
Selbst die Menschen
denen wir applaudieren,behaupten Stein und Bein, dass es nie Entbehrungen, bestimmte
Verhaltensweisen oder Sonstiges gegeben habe. Es hätte einfach so funktioniert.
Kann zutreffen. Glaube
ich aber nicht! Fragt man genauer nach, erkennt man trotzdem ein Netz aus
Kopromissen und Beziehungsarbeit und das ist auch gut so!
Glückliche, langjährige Beziehungen sind eine Rarität.
Warum?
Glückliche Beziehungen werden in unserer Gesellschaft eher
als ein Sechser im Lotto gehandelt.
Wir vertrauen da auf das ganz große Glück.
Den absolut passenden Partner ohne Fehler, Ecken und Kanten zu finden.
Wenn wir nur lange genug mitspielen im Spiel
um 1 aus 40 Millionen dann wird uns schon DER oder Die RICHTIGE ereilen.
Der Hauptgewinn.
Unser Gegenstück.
Unser
wahr gewordener Traum.
Der, der unser Leben endlich glücklich macht. Dann wird
es keine Probleme mehr geben.
Schließlich kennen wir das seit Kindertagen aus
den Märchen. Hat der Prinz erstmal die Prinzessin gefunden, befreit, gerettet, erlöst und wachgeküsst, gibt es keine Probleme
mehr.
Die Welt ist bunt, schön und alles ist gut.
Und ja…manchmal da kommt auf einmal völlig unerwartet, ein Mensch
daher und unsere Synapsen und Hormone melden zuverlässig: DER ist es. Dann
nehmen wir alle unsere Erwartungen und stülpen sie über den armen Menschen und (er)warten.
Schließlich sollte sich jetzt doch bitte das ultimative
Glücksgefühl einstellen und unsere Probleme verschwinden. Funktioniert nicht?
Ok, dann war es halt doch der Falsche.
Männer sagen in
diesem Fall meistens:
„Die Gefühle reichten
einfach nicht aus. Sie war nicht die Eine.
Frauen sagen: „Er konnte mir einfach nicht geben was ich
suchte.“
Was wir aber suchen, ist nicht bei einem Partner zu finden.
Was wir suchen ist in
uns selbst.
Ein Partner kommt nicht in ein dunkles Leben,macht das Licht an und
alles ist gut. Ein Partner kommt, nimmt unsere Hand und geht mit uns durch das
Dunkel oder er geht neben uns, wenn wir das Schöne in unserem Leben sehen und
freut sich mit uns an unserer Seite. Er
ist nicht die Ursache für unser Glück sondern ein Multiplikator.
Wenn wir es von diesem Standpunkt aus sehen und uns
klar machen, dass wir uns selber retten, erlösen und erwecken können, dann erkennen wir, dass der Hauptgewinn die
gemeinsame Zeit miteinander ist.
Und für meine Unkenrufer: Auch ein Hauptgewinn will klug
angelegt sein ;-) Nicht wahr? ;-)
Bis zum zweiten Teil – Warum unsere Beziehungen nicht
funktionieren: Die Liebe regelt alles von alleine.
Eure
Michaela Röder
Beziehungscoach-Autorin-
in einer 14 Jährigen Beziehung und ja, manchmal hängen im Himmel voller
Geigen auch Bratschen, Cellos und Bässe
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